Der VKI hat 11 Haferdrinks, darunter 6 mit Kalzium angereicherte Produkte, analysiert und miteinander verglichen. Getestet wurden sowohl Bio-Produkte als auch konventionelle Erzeugnisse von Großanbietern sowie Handels- und Drogeriemarken.
Pflanzendrinks sind nicht nur eine Alternative zur Kuhmilch für Menschen mit Laktose-Intoleranz, sie gelten vielen auch als gesund und wesentlich nachhaltiger.
Das Ergebnis vom Haferdrink Test
- Mikrobiologisch waren alle Produkte in Ordnung: In keinem konnten Keime nachgewiesen werden.
- 8 Getränke schafften ein „gut“. Keine Haferdrinks schnitt schlechter als „durchschnittlich“ ab.
- Die Schadstoffbelastung hielt sich in Grenzen: Nur ein Haferdrink von Joya wies einen stark erhöhten Nickelgehalt auf.
- Die Preise der getesteten Haferdrinks lagen zwischen 1,29 Euro und 2,74 Euro pro Liter.
Haferdrinks enthalten von Natur aus wenig Vitamine und Kalzium
Diese Elemente sind in nennenswerten Mengen nur dann enthalten, wenn sie von den Herstellern zugesetzt werden. Im Test gab es Pluspunkte für jene 6 Produkte, die mit Kalzium angereichert wurden. Auch der Eiweißgehalt bei Haferdrinks ist mit etwa einem Drittel deutlich geringer als bei der Milch. Haferdrinks tragen wiederum zur Versorgung mit Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren bei.
Haferdrinks ungesüßt oder ohne Zuckerzusatz
Auf der Verpackung einiger Haferdrinks sind Aussagen wie „ungesüßt“ oder „ohne Zuckerzusatz“ zu finden. Laut VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck heißt das aber nicht, dass kein Zucker enthalten ist oder dass andere Hersteller bewusst künstliche Süße zusetzen. Denn die Süße entsteht bei der Herstellung. Zugesetzte Enzyme bauen die Stärke aus dem Getreide zu Zucker ab.
Der so entstehende Zuckergehalt kann durchaus erheblich sein: Im Durchschnitt lag dieser bei den Haferdrinks bei rund 4,5 Gramm pro 100 ml. In einem Liter stecken somit umgerechnet mehr als 11 Zuckerwürfel. Pro Tag sollten Erwachsene aber höchstens 50 Gramm Zucker zu sich nehmen. Mit einer Packung Haferdrink hat man das Pensum also fast schon erreicht. Im Vergleich dazu weißt Milch aber ähnlich viel Süße auf.
Ökobilanz bei Haferdrinks
- Haferdrinks verursachen rund 70 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als Kuhmilch, unter anderem, weil Kühe Methan freisetzen.
- Bei der Produktion eines Liters entstehen bei Haferdrinks 0,6 kg schädliche Klimagase, bei Milch sind es 2,2 kg.
- Beim Wasserverbrauch gibt es große Unterschiede: So stehen hier 3,4 Liter bei Hafer 248 Litern bei der Milch gegenüber. Hafer-Drinks sind aber auch deutlich umweltfreundlicher als Reis- oder Mandeldrinks, weil Hafer in unseren Breiten wächst und im Anbau deutlich weniger Wasser verbraucht.
- Im Vergleich kommen Reis- und Mandeldrinks auf 0,9 bzw. 0,7 kg Treibhausgasemissionen sowie einen Wasserverbrauch von 586 bzw. 371 Liter.
- Bei allen Produkten wurde der Hafer laut Anbietern auch aus europäischen Ländern bezogen.
Die ausführlichen Ergebnisse gibt es im Testmagazin KONSUMENT.